Dienstag, 3. Februar 2009

Unorthodoxe Hände...

Wenn man bei den einschlägigen Pokerlernseiten liest, dann steht da meistens: Anfänger sollten nur Premiumhände spielen und auch fortgeschrittene meist nur wirklich starke Hände. Ich habe mir in den letzten Monaten angewöhnt, auch mal unorthodoxe bzw. marginale Hände zu spielen. Dazu gehören suited connectors, aber auch normale suited Karten und auch einfach nur connectors. Also Kombinationen wie J 8 in Kreuz, 3 4 in Herz oder Q 10 off. Die Hände sollte man am besten recht aggressiv spielen, also preflop raisen vor allem in Late Position raisen oder eben im Small Blind auffüllen. Der Vorteil wenn man sie aggressiv spielt ist, dass man den Pot entweder preflop gewinnt oder eben nach einer Contibet auf dem Flop, wenn das Board nur Schund zeigt. Man muss allerdings auch in der Lage sein, so eine Hand loszulassen. Es bringt nichts, Preflop zu raise, auf dem Flop, Turn & River zu raisen -> wenn der andere z.B. AA hat. Deshalb bringt man den typischen Contibet auf dem Flop und wenn man dann keinen guten Draw auf dem Turn hat (bei J 8 in Kreuz sind zum Beispiel Flush & Straightdraws relativ oft), checken bzw. folden. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die meisten einen eben einfach nicht auf solch eine Hand setzen, was sich vor allem im Live-Spiel bemerkbar macht. Außerdem liegt man Preflop z.B. mit 5 4 in Herz gegen A J off nur 40-60 hinten, also man wird die Hand in 40 Prozent der Fällen immer noch gewinnen.

Ein kleines Beispiel aus einem Livespiel vor kurzem. Blinds 200 / 400. Ich halte 6 4 off im SB und nach dem ein Spieler gelimpt hat, fülle ich auch auf. Eigentlich komplett unprofitabel, allerdings musste ich nur 200 Chips nachzahlen. Durch BB, mein SB und den Limper waren schon insgesamt 1000 Chips im Pot, also selbst mit einer schlechten Hand bekomme ich hier ordentliche Pot-Odds wenn ich davon ausgehe, dass der Limper 2 Overcards hält. Der Flop kommt dann recht glücklich für mich mit 3 5 7 rainbow und der Nutstraight. Ich checke, der BB checkt auch und der Limper setzt jetzt. Ich calle nach langer Überlegung und der BB foldet. Auf dem Turn kommt eine Q. Ich checke wieder, der Limper geht all in, ich calle, Gegner zeigt AA und ist schon drawing dead.

Natürlich wird man bei diesen spekulativen Händen öfter vor schwierigen Entscheidungen gestellt. Deshalb ist es auch wichtig rechtzeitig vom Gas zu gehen. Ich halte sehr gerne mit solchen Händen den Pot klein um insgesamt eben nicht zu viel zu verlieren.
Man muss die Pot-Odds beachten und dann vor allem im Live-Game die Gegner spielen, dann kann man damit meiner Meinung nach sehr gut Profit machen.

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